Historischer Bergbau und dessen Hinterlassenschaften in den Rauener Bergen – wie gehen wir damit um?
Für viele weitgehend unbekannt wurde seit dem 18. Jahrhundert in den Rauener Bergen zwischen der Stadt Fürstenwalde und den Orten Bad Saarow, Kolpin, sowie Rauen Bergbau im Untertage und im Tagebau betrieben. Objekt der Begierde war die Braunkohle, die viele Jahrzehnte ein Garant für das Bevölkerungs- und Industriewachstum in unserer Gegend war. Der Bergbau war so prägend, dass bis heute Straßennamen wie `An der Kohlebahn` bestehen. Hinterlassenschaften des Bergbaus waren Restflächen, verlassene Schächte und Stollen. Letztere stellten ständig eine Gefährdung dar. Einbrüche und Verwerfungen des Bodens in der ehemaligen Bergbauregion – seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spielte der Bergbau in den Rauener Bergen keine Rolle mehr – waren überall sichtbar. Da sich diese aber – anders als z.B. in der Lausitz – im Wald und nicht in bewohnten Gegenden befanden, waren sie lange unbeachtet. Erst nach der politischen Wende begann die Brandenburger Landesregierung auch in unserer Region Sicherungsmaßnahmen zu planen. Unter der Federführung des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, Dezernat 22 Sanierungs- und Altbergbau, wurden die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Der zuständige Vertreter des Dezernates 22 Klaus Göttlich sagte uns, dass nunmehr der 4. Bauabschnitt in den Rauener Bergen abgeschlossen worden ist. „Die zunehmende Nutzung des Waldes als Ort der Erholung und Entspannung machte es für das Land notwendig, Sicherungen oder wie der Bergmann sagt Verwahrungen tagesbruchgefährdeter Abschnitte vorzunehmen. Die Zufahrten zum Technischen Denkmals Bunker Fuchsbau war dabei wegen der Besucher vordringlich“ teilte uns Göttlich mit. Die Arbeiten wurden von der BSF Bergsicherung und Baugrundsanierung GmbH aus Frankfurt/Oder durchgeführt. Geschäftsführer Ralf Krüger sagte: „Die 3 Jahre dauernden Arbeiten im Bereich des Technischen Denkmals Fuchsbau zeigten, dass die Verwahrungsarbeiten dringend notwendig waren. Unter den Fahrwegen wurde viele, teilweise mehrgeschossige Hohlräume erkundet. Das war der Grund, dass die Zeitdauer der Arbeiten in Abstimmung mit dem Landesamt verlängert werden musste.“ Die ersten Schritte waren aufwändige Erkundungsbohrungen mit insgesamt über 5.000 Bohrmetern, um die untertägigen Grubenbaue zu finden. Die Verfüllung wurde danach mit geprüften Materialien vorgenommen. Dabei kamen ca. 15.400 m³ zur Verfüllung. Der Eigentümer des Forstreviers Dr. Frank-Peter Schmidt teilte uns im Gespräch mit, dass die Zusammenarbeit mit dem Landesamt und der BSF reibungslos vonstattenging. „Ich bin froh, dass nunmehr zumindest auf den befestigten Wegen die Sicherheit für unsere Gäste erhöht worden ist. Ich habe aber auf bergmännischen Karten gesehen, dass die Rauener Berge teilweise wie ein Schweizer Käse durchlöchert sind. Die Gefahr von Tagesbrüchen außerhalb der betonierten Bereiche ist also weiterhin latent vorhanden. “
Jetzt ist wieder Ruhe in den Rauener Bergen eingetreten. Nur noch die Warnschilder auf den Altbergbau weisen auf diese Vergangenheit unserer schönen Region hin.