Die Nähe zu Berlin und Strausberg, dem Sitz des Kommandos Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA machten das Bauwerk in den Rauener Bergen aus militärischer Sicht sehr wichtig. Dazu musste es erweitert werden – der Neubaubunker entstand. Aber die politische Wende 1989 und grundlegende Umwälzungen standen bevor.
Die Nachkriegszeit
Vor der Flucht machten die SS-Truppen die verbliebene Technik unbrauchbar. Die restlichen Geräte und Baumaterialien wurden in der Nachkriegszeit demontiert. Die sowjetischen Truppen sprengten einzelne Stollenabschnitte. Was dann noch übrig blieb, wurde von der Bevölkerung im zerstörten Ketschendorf und anderen Orten der Umgebung verwertet. Nach dem Krieg konnte man noch viele Jahre über eine Treppe und einen Querstollen an Trümmern vorbeigehend nach unten in die finsteren Bunkergänge steigen. Die Bunkerruine war zum Abenteuerspielplatz nicht nur für Kinder und einem beliebtem Ausflugsziel geworden.
Spinne und Prüfstelle
1952 erwachte bei der Kasernierten Volkspolizei das Interesse an einer Nutzung der ehemaligen militärischen Anlage. Die Bunkerruine des „Fuchsbaus“ wurde gründlich vermessen. Dieser Vorgang erhielt die Tarnbezeichnung „SPINNE“. Besichtigungen der Anlage wurden dann durch Kräfte der Nationalen Volksarmee zwischen 1956 und 1959 durchgeführt. Ab 1960 begann unter strenger Geheimhaltung ein „Sonderbaustab 22 beim Ministerium für Post- und Fernmeldewesen“ mit der Rekonstruktion des Weltkriegsbunkers. Die Bunkerruine wurde komplett freigelegt. Beschädigte Stollenbereiche wurden weggesprengt und die drei Hauptröhren verlängert.
Raduga und ALMAS
Ab 1977 begann in den Mitgliedstaaten des Warschauer Vertrages die Einführung des automatisierten Luftlage-Führungssystems „ALMAS“. Durch das „ALMAS“-System waren alle Führungsstellen der Luftverteidigung der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages in einem einheitlichen Datennetz der Luftlagemeldung verbunden. „ALMAS“ stellte im Prinzip ein Rechnernetzwerk zur automatisierten Sammlung, Bearbeitung, Darstellung und Verteilung der Daten im System der Luftverteidigung der Armeen des Warschauer Vertrages dar. Die „ALMAS“-Datenleitungen bildeten so ein weitgefächertes Netzwerk zwischen Fürstenwalde und Moskau.
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